Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 76

1912 - Breslau : Hirt
76 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde. 54. Das Wadi Allaki an der Südgrenze Oberägyptens. Reibung an der benetzten Flüche und an der Lnft sowie die Reibung der Wasser- teilchen unter sich die Fortbewegung verlangsamen. Daher ist auch die Ge- schwiudigkeit nicht an allen Punkten des Querschnittes gleich. Sie ist am größten etwas unterhalb der Oberfläche über der tiefsten Furche des Bettes, dem Talwege. Verbindet man die Punkte größter Oberflächengeschwindig- keit miteinander, so erhält man den Stromstrich; er liegt im allgemeinen über dem Talweg. Bei Krümmungen des Wasserlaufes (Bild 55) rückt der Stromstrich aus der Mitte und bewegt sich von einem konkaven Ufersaum zum andern. Dadurch wird das Flußbett in der Nähe des Anprallufers vertieft, dieses selbst abgenagt und ausgehöhlt, während an der gegenüberliegenden Seite infolge der geringeren Stromgeschwindigkeit Sand und Geröll sich ablagern. Da die Stromrichtuug in den beiden Ästen einer Flußschlinge eine entgegengesetzte ist, so nähern sich die Anprallufer immer mehr, bis endlich die zwischen ihnen liegende Landbrücke durchbrochen wird und zwischen der Schlinge und dem neuen abkürzenden Flußarm eine Insel entsteht. Allmählich drängt sich dann der ganze Fluß in den durch Selbstkorrektion gebildeten, neueu Kanal. Die Flußschlinge wird nach und nach mit Sinkstoffen ausgefüllt; sie entwickelt sich zum Altwasser und trocknet schließlich ganz ans (Altwasser am Rhein, an der Theiß). e) Beziehungen benachbarter Flußgebiete zueinander. Die Umranduugs- linie eines Stromgebietes, die Wasserscheide, verläuft in der Regel über ein Gebirge. Doch genügt auch schon eine geringe Bodenanschwellung in der Ebene, um Flußgebiete voueiuauder zu trennen. Eine unmerkliche Boden- erhebnng in einer aus zwei geradlinig zusammenstoßenden Tälern gebildeten Talfurche heißt Talwasserscheide (Brennerpaß, Sill —Eisak).

2. Für Seminare - S. 141

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 141 80. Straße in Kanton am frühen Morgen. Die südchinesischen Handelsstädte haben fast keinen freien Platz, keine Gartenanlage, sondern nur ein dichtes Netz von engen, in Kanton höchstens 3 in breiten, krummen Straßen. Diese sind mit Steinplatten belegt und gegen die Sonne durch ein Dach von Stroh, Papier oder Glas geschützt. Zu beiden Seiten zeigen sie Laden an Laden, kenntlich durch große, grelle, meist blaue, rote oder schwarze Schilder. In der Ee- schäftszeit sind die Straßen ungemein belebt. besonders britischen und deutschen Seedampferfahrt. Nanking (270), oberhalb der Mündung des Jäntsekiäng, ragt noch immer als Mittelpunkt der Seiden- und Baumwollindustrie und als Hauptsitz chinesischer Gelehrsamkeit hervor. Im 8: Kanton (900), am unteren Sikiang, nimmt als Jndustrieplatz uuter allen chinesischen Städten den ersten Rang ein (Bild 80). Ein eigenartiges Bild bieten die zahlreichen auf dem Flusse verankerten Hausboote.

3. Für Seminare - S. 559

1912 - Breslau : Hirt
Von der Kugelgestalt der Erde. [11] 559 nationskreis (Pf) schneiden ein sphärisches Dreieck Ä Ob aus, in dem A 0 die Morgenweite, Ab die Deklination der Sonne und 2$. 0 das Komplement der geographischen Breite ist. sin A 0 : sin A B = sin B: sin 0. Da B = 1r, sin B also — 1 ist, so ist sin A 0 = S*n ■ Nennen wir die Morgenweite M, die Deklination cf, die ' 1 sin ^$.0 Äquatorhöhe 90 —P, so ist 11. Von der Kugelgestalt der Erde. §3 Die Völker des Altertums hielten die Erde für den scheibenförmigen un- beweglichen Boden des Himmelsgewölbes; doch kannten lange vor Christi Geburt die wissenschaftlich Gebildeten die wahre Gestalt der Erde. Schon Pythagoras (530 v. Chr.) behauptete die Kugelgestalt, weil er der Ansicht war, der Wohnplatz der vollkommensten Wesen müßte auch die vollkommenste Gestalt haben. Parmenides (460 v. Chr.) unterschied bereits fünf Zonen der Erdkugel. Aristoteles (384—322 v. Chr.) „bewies" die Kugelgestalt der Erde aus ihrem kreisförmigen Schatten bei Mondfinsternissen und aus der Veränderung der Polhöhe der Sterne bei nordsüdlicher Reise. Aber auch eine Scheibe, ein Zylinder und ein Kegel werfen kreisförmige Schatten, wenn ihre Achse stets der Sonne zugekehrt ist, und die zweite Beobachtung beweist nur die nordsüdliche Krümmung. Dasselbe gilt von der verschiedenen Schatten- länge gleich großer Gegenstände in verschiedener geographischer Breite. Der von Ptolemäns (150 v. Chr.) vorgebrachte Beweis, daß man von entfernten Gegenständen (Schiffen) in jeder Richtung nur die oberen Teile sieht, ist nur bei heutigen Messungsmethoden zwingend. Kleomedes (2. Jahrh. n. Chr.) verwies auf die Kreisform des freien natürlichen Horizonts, die aber als wirklich schwer zu erweisen ist. Archimedes (f 212 v. Chr.) schloß auf die kugelförmige Gestalt der Meeresoberfläche aus der Lehre vom Gleichgewicht der Flüssigkeiten. Ergänzend sind zu diesen „Beweisen" eine Reihe Beobachtungen hinzu- gekommen. Auf einer Ebene beträgt der Radius des Horizonts nicht über 4 km. Diese Kleinheit des Horizonts kann nicht in trübenden Bestandteilen

4. Für Seminare - S. 564

1912 - Breslau : Hirt
564 [16] D. Mathematische Erdiunde. der bekannten schnellrotierenden Ringkugel wahrnehmen. Wahrscheinlich hat sich die Erde bei ihrer Entwicklung in einem flüssigen Zustande befunden. Drehte sich die Erde um ihre Achse, so mußte sie sich an den Polen abplatten. Können wir also die Abplattung der Erde an den Polen nachweisen, so ist damit auch die Ursache, nämlich die Rotation der Erde, erwiesen. a) Der Beweis durch Gradmes- sungen. Man hat Messungen auf einem und demselben Meridian veranstaltet und gefunden, daß die Länge eines Breiten- grades am Äquator beträchtlich geringer ist als in der Nähe der Pole. Die denk- würdigsten Gradmessuugen waren die im Auftrage der Französischen Akademie 1735 bei Quito und 1736 in Lappland nahe dem Nördlichen Polarkreise vorgenommenen. ^Sie ergaben, daß ein Meridiangrad in Lappland 1300 m länger ist als am Äquator, also auch, wie Fig. 276 zeigt, einem größeren Kreise angehören muß als ein solcher in der Nähe des Äquators. Demnach ist die Erde iu der Nähe der Pole abgeplattet. Anmerkung. Die Gradmessung geschieht seit Snellins (1617) mit Hilfe der Tri- angulation, indem man zwischen zwei Orte, deren Entfernung bestimmt werden soll, ein Netz von Dreiecken legt, deren Ecken durch Kirchtürme oder andere weithin sichtbare Signalpunkte gebildet werden. Eine genau meßbare Dreieckseite dient als Ausgangspunkt (Basis) der Rechnung. In Fig. 277 ist ^ Mm1 ein zu messendes Meridianstück, a, b, c, M, itf1 sind Beobach- M tungspunkte, Ma ist die Basis. Ma : ab = sin ^ Mba : sin amb (Sinussatz). ab — Ma ■ sin amb sin Mba Auf gleiche Weise werden die übrigen Dreiecke bestimmt. Die Strecke Mm1 wird dann stückweise mit Hilfe der Azimute der Beobachtungspunkte [bz, ay,cx) berechnet. Mz = Mb • sin ^Mbz oder Mz — Mb ■ cos zmb usw. Die Schwierigkeit der Triangulation liegt darin, daß die Be- obachtungspnnkte fast nie in einer zum Horizont parallelen Ebene liegen, also auf ihu reduziert werden müssen, und daß die Summe der Winkel im sphärischen Dreieck stets größer ist als 2r, für 3,5 qkm schon 1". (Sphärischer Exzeß.) b) Der Pendelbeweis. Der Franzose Richer nahm auf einer Reise von Paris nach Cayenne in Südamerika (5° n. Br.) eine richtig gehende Pendeluhr mit. Sie verspätete sich in Cayenne täglich um 148 Sekunden. Er mußte das Pendel verkürzen. Mit diesem verkürzten Pendel kehrte er nach Paris zurück; hier ging die Uhr täglich 143 Sekunden vor. Woran lag das? Auf das Pendel wirken Schwerkraft und Fliehkraft. Da nach den Polen hin die Fliehkraft geringer wird, so muß dort die Schwerkraft stärker wirken als am Äquator. Hier muß das Pendel alfo langsamer schwingen. Es läßt sich errechnen, um wieviel ein Pariser Sekundenpendel in Cayenne verkürzt werden muß. Der von Richer durch Beobachtung gefundene Wert war aber größer, als die Rechnung ergibt. Zahlreiche Versuche haben dasselbe bewiesen. Der

5. Für Seminare - S. 589

1912 - Breslau : Hirt
Die Sonne. [41] 589 Die Dauer der Sonnenfinsternisse ist sehr verschieden. Eine totale Sonnen- bedeckung kann für die ganze Erde höchstens 4|- Std. dauern, für einen be- stimmten Ort unter dem Äquator höchstens 8 Min. Rotierte die Erde nicht in gleicher Richtung wie der Mond, so wären die Sonnenfinsternisse noch kürzer. Bei Eintritt einer totalen Sonnenfinsternis entsteht ein unheimliches Dämmerlicht. Um die schwarze Sonne sieht man einen silberglänzenden Strahlenkranz. Die helleren Sterne werden sichtbar. Die graue Färbung des Himmels geht am Horizonte in düsteres Rotviolett über. Seltsame Schatten huschen über die Landschaft und erschrecken namentlich die Tiere. Die Temperatur sinkt ein wenig, und es fängt an zu tauen. Die Blumen schließen ihre Kelche, die Tiere suchen ihr Nachtquartier auf, selbst den Menschen beschleicht ein Bangen. 302. 303. 23. Die Sonne. § 388. 1. Größe. Die Sonne, der Licht- und Wärmespender unserer Erde, hat ein so glänzendes, blendendes Licht, daß man sie nur mit geschütztem Auge betrachten kann. Ihr scheinbarer Durchmesser beträgt im Mittel 32', ihre Parallaxe ist zu 8,8" bestimmt. _ Aufgabe: Berechne ihre Entfernung von der Erde und ihren Durchmesser! (Vgl. Fig. 289 u. 290!) Zur Umkreisung ihres Äquators würde ein Schnellzug 5^ Jahre gebrauchen. Wie lange führe er mit 100 km stündlicher Geschwindigkeit von der Erde bis zur Sonne? (Vgl. § 387!) In der Oberfläche der Sonne ist die der Erde 11800 mal enthalten. Wenn die Sonne hohl wäre, so könnte nicht bloß die ganze Erde in ihrem Innern Platz finden, sondern auch der Mond könnte wie jetzt die Erde um- kreisen und würde noch 300000 km von dem Sonnenrande entfernt bleiben.

6. Für Seminare - S. 591

1912 - Breslau : Hirt
Die Planeten, [43] 591 Rotation und die hohe Temperatur der Sonne, für ihn die Kontinuität des Sonnenspektrums. Spektralanalytische Untersuchungen lehren, daß die Photo- sphäre im wesentlichen aus denselben Stoffen wie die Erde besteht. Die Chromosphäre und die Protuberanzen enthalten namentlich Wasserstoff, Helium und Koronium, das besonders in der Korona auftritt. Die Granulation wird wahrscheinlich durch Wolken aus Metalldämpfen hervorgerufen. Die Sonnen- flecken und Protuberanzen führt man anf Explosionen oder Eruptionen zurück. Die Temperatur der Sonne wird auf 25 000° geschätzt. Die Sonne strömt so viel Wärme aus, daß, wäre die Erde von einer 10 m dicken Eis- schicht umgeben, diese in 1 Min. schmelzen würde, wenn alle Strahlen der Sonne darauf gelenkt würden. Durch Wärmeausstrahlung muß sich die Sonne abkühlen, aber gleichzeitig zusammenziehen, wodurch wieder Wärme erzeugt wird. Eine Zusammenziehung der Sonne um 0,0001 ihres Durchmessers deckt den Wärmeverlust für etwa 6000 Jahre. Vielleicht sorgen auch auf- stürzende Meteore und chemische Prozesse (Zerfall des Radiums in Helium) für Wärmeersatz. 24. Die Planeten. § 389. 1. Wesen. Die Planeten* oder Wandelsterne verändern ihre Stellung zu den andern Sternen des Himmels. Sie haben also eine eigene, wirkliche Bewegung. Sie sind an sich dunkle Körper, leuchten demnach nicht mit eigenem Lichte, sondern empfangen es von der Sonne. Sie funkeln nicht, sondern haben ein ruhiges Licht. Im Fernrohr erscheinen sie scheibenförmig. 3. Einteilung und Zahl. Solche, welche sich nur um die Sonne bewegen, heißen Haupt- Planeten. Mit ihnen und um sie kreisen wie der Moud mit der Erde die Neben Planeten, Tra- banten oder Monde. Es sind bis jetzt 8 Hauptplaneten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Sa- turn, Uranus und Neptun) mit 25 Nebenplaneten bekannt. Zwi- schen Mars und Jupiter kreist ein Heer von etwa 700 Planetoiden (Asteroiden) um die Sonne; viele von ihnen sind durch Anwendung der Photographie gefunden worden. 3. Planetensysteme. Die alten Völker zählten 7 Wandelsterne, nämlich Mond), Merkur §, Venus Q, Sonne O, Mars Jupiter 2|_, Sa- turn ~p. Sie meinten, diese Planeten bewegten sich in der genannten Reihenfolge um die Erde, die sie sich ruhend dachten. Am vollkommensten wurde dieses System von Ptolemäns ausgebildet, welcher um das Jahr 150 n. Chr. in Alexandrien lebte. Nach ihm nannte man es das ptolemäische System. (Fig. 305.) Es hat mehr als 1400 Jahre Geltung gehabt. 305. 1 gr, planäomai — ich irre umher.

7. Für Seminare - S. 597

1912 - Breslau : Hirt
Von den Meteoren. [49] 597 meist nach kaum einer Sekunde ebenso plötzlich, wie sie erschienen sind. Stärke und Farbe ihres Lichtes sind verschieden. Ihre Zahl ist groß. An klaren Abenden sieht man in der Stunde bis zu 12 Sternschnuppen; täglich können auf der gesamten Erdoberfläche zusammen mehr als 3 Millionen beobachtet werden. Die einzeln und zu allen Zeiten auftretenden heißen sporadische. Zu bestimmten Zeiten des Jahres, namentlich vom 10. bis zum 12. August und vom 13. zum 14. November, erscheinen Sternschnuppenschwärme. Da sie alljährlich zu derselben Zeit wiederkehren, heißen sie periodische Stern- schnuppen. Die Bahnen der sporadischen Sternschnuppen können jede beliebige Lage haben, die periodischen bewegen sich immer in derselben Richtung. So kommt der Augustschwarm scheinbar aus dem Sternbilde des Persens, der Novemberschwarm aus dem des Löwen (Perfeiden, Leoniden). Die Schwärme sind nicht an allen Teilen ihrer Bahn gleich stark; man unterscheidet bei ihnen wie beim Kometen Kopf und Schweif. Sternschnuppen werden dann Feuerkugeln genannt, wenn sie von un- gewöhnlicher Größe sind und solchen Glanz verbreiten, daß sie unter Um- stünden auch am Tage sichtbar werden. Die Leuchtkraft mancher Feuerkugeln ist so stark, „daß sie den ganzen Himmel erleuchten" (Newcomb). Ein längere Zeit sichtbarer Schweif fehlt niemals. Häufig zerplatzen die Feuerkugeln unter donnerartigem Getöse. So wurde am 18. Februar 1912 nachmittags 4^ Uhr in ganz Thüringen ein Meteor „von ungewöhnlicher Lichtstärke" gesehen und „2 Min. danach ein donnerähnliches Rollen" vernommen. Gewöhnlich fallen nach dem Zerplatzen Steine znr Erde. Sie heißen Meteorsteine, Meteo- rite oder Aerolithei. Sie bestehen oft aus zentnerschweren Mafien; manch- mal sind sie aber auch so klein und über eine so weite Fläche verbreitet, daß man von einem Steinregen redet. Ein solcher ist in Frankreich am 26. April 1803 beobachtet und von A. v. Humboldt im „Kosmos" beschrieben worden^. Nach ihrer Zusammensetzung unterscheidet man Eisen- und Stein- meteorite. Jene sind fast gediegenes Eisen, diese sind dem irdischen Urgestein ähnlich. Wird das Meteoreisen mit Salpetersäure geätzt, so zeigt es die Widmaustättenschen Figuren. 2. Erklärung. Die Meteore sind kosmischen Ursprungs. Ihr Name ist daher nicht treffend. Sie sind kleinste selbständige Himmelskörper oder Trümmer von solchen. Die Sternschnuppenschwärme sind, wie vielfache Rechnungen und Beobachtuugeu ergeben haben, Kometenreste. Die Leoniden verfolgen die Bahn des Tempelfchen Kometen vom Jahre 1866, die Perseiden die des Kometen 1862 Iii. Am deutlichsten wurde der Zusammenhang zwischen Sternschnuppenschwärmen und Kometen durch die Beobachtung des Bielaschen Kometen dargelegt. Er zerfiel 1846 in zwei Teile, die später mehr und mehr voneinander abrückten und schließlich verschwanden. Ihr Ersatz sind periodische Sternschnuppen, welche zwischen dem 25. und 27. November aus der Audromeda erscheinen. Ihres Ursprungs wegen heißen sie Bieliden. Der Vorgang der Meteorbildung ist also so zu denken: ein Komet kommt der Sonne (oder einem Planeten) so nahe, daß er infolge der Hitze und Anziehungskraft des größeren Himmelskörpers zerteilt wird; die Teile zerstreuen sich auf der Bahn des Kometen. 1 gr. aer — Luft, lithos — Stein. 2 Auch der „schwarze Stein" von Mekka, der, in Silber gefaßt, in eine Wand der würfelförmigen Kaaba eingemauert ist, dürfte eiu Meteorit sein. Die Araber halten ihn für heilig und behaupten, der Engel Gabriel habe ihn dem Abraham vom Himmel gebracht.

8. Für Seminare - S. 598

1912 - Breslau : Hirt
598 [501 D. Mathematische Erdkunde. Gelangen die Meteore in unsere Atmosphäre, so geraten sie durch Reibung ins Glühen und verdam- psen. Zum Teil kreuzen sie unsere Lufthülle nur und verschwinden dann wieder im Weltenraum; zum Teil wird ihre Geschwindigkeit durch die Anziehungskraft der Erde überwun- den, so daß sie herabfallen. Da die Anhäufung der Teilchen des zer- trümmerten Kometen innerhalb seiner Bahn nicht gleichmäßig ist, fo sind auch die Sternschnuppenfälle von ganz verschiedener Stärke, je nachdem der „Kopf" oder der„ Schweif" des Sternfchnuppenfchwarmes die irdische Atmosphäre kreuzt sfig. 312). Gleich den Kometen erleiden auch die Sternschnuppeuschwärme Ablen- kungen durch die Anziehung der Himmelskörper, so daß sie entweder ganz aus unserem Sonnensystem ver- schwinden oder in andern Zeitinter- vallen erscheinen. Es können auch Sternschnuppenschwärme in unser Sonnensystem hineingeraten und zu periodischer Wiederkehr gezwungen werden, wie wahrscheinlich die Leo- niden erst seit 126 n. Chr. durch den Uranus in ihre jetzige Bahn g12 gezogen worden sind. 37. Von den Fixsternen. 1. Merkmale. Die Fixsterne behalten ihre Lage zueinander bei, ohne sie merklich zu verändern. Darum nannten die Alten sie stellae fixae = Fixsterne, weil sie ihnen an das Himmelsgewölbe angehestet schienen. Sie gehen stets an derselben Stelle des Horizonts auf und unter, kulminieren täglich in derselben Höhe und haben immer dieselbe Größe und Lichtstärke. Auch im schärfsten Fernrohr erscheinen sie nur als leuchtende Punkte in funkelndem Glänze. Sie haben ihr eigenes Licht wie unsere Sonne; sie sind, wie die Spektralanalyse lehrt, selbst Sonnen in verschiedenem Entwicklungsstadium. 2. Licht, Größe und Zahl. Sie leuchten nicht in gleichen Farben; manche erscheinen gelb, andere rötlich, auch ins Blaue oder Grüne spielend, die meisten lichtweiß. Obgleich sie alle nur als leuchtende Punkte wahrge- nommen werden, so sehen wir sie doch in verschiedener Lichtstärke. Die mit bloßem Auge erkennbaren Fixsterne teilt nian in 6 Größenklassen und unter- scheidet Sterne 1. bis 6. Größe. Von diesen insgesamt etwa 6000 Fixsternen gehören 20 zur 1., 65 zur 2., 190 zur 3. Größenklasse. In uuseru Breiten

9. Für Seminare - S. 230

1912 - Breslau : Hirt
230 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. Kautschuk- und — vor Ecuador — das erste Kakaoland der Erde, erzeugt aber auch Mengen von Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Farbhölzeru K Dazu liefert es Gold, Diamauten und Eisen. Die Erträge würden viel größer sein, wenn die Neger und Mulatten, die Arbeiter des Tropengebietes, fleißiger wären. In- dnstrie fehlt Brasilien noch. Mit Jndustrieerzeuguisseu bezahlen darum die Haupt- Verkehrs länder, die Union, Großbritannien, das Deutsche Reich und Frankreich, die brasilischen Bodenerzeugnisse. Nächst den britischen Schiffen (Liverpool) erscheint die Hamburger Schiffsflagge am häufigsten in den brasilischen Häfen. Die Deut- schen nehmen die zweite Stelle im Außenhandel ein. 138. Die Hafenbucht von Rio de Janeiro. Zwischen den Ausläufern des unmittelbar ans Meer tretenden Gebirges ist eine weite (425 qkm), vor Stürmen sichere Bucht entstanden. Nur ein schmales Eingangstor verbindet sie mit dem Meere. Unter den 80 felsigen Inseln der Hafenbucht bildet der Zuckerhut, ein einzelner fast 400 m hoher Granitkegel, das Wahrzeichen^von Rio. Rio de Janeiro2 rtu de dschaneru^ (900), au trefflicher und schöner Hasen- bucht unter dem Südlichen Wendekreise, ist einer der prächtigsten Punkte der Erde (Bild 138), der erste Kaffeemarkt der Welt, der wichtigste Handelsplatz und durch zahlreiche wissenschaftliche Institute der geistige Mittelpunkt Brasiliens. Santos wurde neben Rio de Janeiro der Hauptausfuhrhafen des Kaffeegebietes. Bahia [bata] (275) und Recise [refiffe] de Peruambüco (150) sind die Häsen des Zucker-, Baumwoll-, Tabak- und Farbholzgebietes. Parä (200) blühte als Aus- fuhrplatz des Kautschuk- und Paranußbezirks schnell zum Haupthafen des gesamten Amazonasgebietes auf; es wird aber in seiner Handelsstellnng nenerdings stark von Manäos (70) bedroht, weil dieses im Mittelpunkt der Kautschukerzeugung liegt, die mehr und mehr von der Küste ins Innere vorrückt. 1 Das Brasilholz (= Glutholz) gab dem Lande den Namen. 2 Januarsfluß, weil die Expedition Vespnccis sweßputschis^ — es war am Neujahrstag 1501 — getäuscht durch den engen Eingang zu der wundervollen Bai, hier einen Fluß zu erblicken meinte.

10. Für Seminare - S. 554

1912 - Breslau : Hirt
554 [6] D. Mathematische Erdkunde, nomische und bürgerliche Dämmerung. Diese beginnt und hörtauf, wenn die Sonne sich 6,5" unter dem Horizont befindet, jene, wenn die Entfernung 18° be- trägt. Der unter dem Horizont gelegene 18° breite Gürtel heißt Dämmerungs- zone. Warum? (Fig. 262.) Die Dauer der astronomischen Dämmerung wird nach der Sichtbarkeit der mit bloßem Auge wahrnehmbaren Sterne bestimmt. Die bürgerliche Dämmerung umfaßt den helleren Teil der astronomischen, in dem man gewöhnliche Schrift bequem lesen kann. 4. Dauer. Die Dauer der Dämmerung wächst mit der Höhe und der relativen Feuchtigkeit der Atmosphäre. Nachweis! Sie ist aber vor allem von dem Winkel abhängig, unter dem die Sonne bei ihrem Auf- und Untergange den Horizont schneidet. Je kleiner er ist, desto längere Zeit braucht die Sonne, um die Dämmerungszone zu durchmessen. Die Dämmerung nimmt daher mit der geographischen Breite zu. Am Äquator dauert die astronomische Dämme- ruug nur 18-4 — 72 Minuten. Warum? Wie lange währt dort die bürger- liche Dämmerung? Die Nacht folgt also dem Tage sehr schnell. Einfluß auf das Wirtschaftsleben! — In den Breiten, in denen die Sonne wenigstens einmal im Jahre in ihrer unteren Kulmination die Dämmerungszone nicht verläßt, gehen Abend- und Morgendämmerung ineinander über. Es bleibt bei klarem Himmel die ganze Nacht hell. Die Grenze der hellen Nächte liegt unter 90 — (23| + 18) — 48^° n. und f. Br. Nach den Polen nimmt die Zahl der hellen Nächte schnell zu. In Berlin währen sie vom 16. Mai bis zum 31. Juli. In den Polargebieten ersetzen sie monatelang die entschwundene Sonne. Wie kommt das? Welche Bedeutung hat das für die Polarvölker? $ ;m. 9. Die Sonnenbahn. 1. Die Ekliptik. Die Sonne bewegt sich mit dem gesamten Sternhimmel von E nach W. Eine nach Sonnenuntergang nahe dem westlichen Horizont sichtbare Sterngruppe wird nach einigen Tagen zu derselben Stunde von uus nicht mehr wahrgenommen, weil sie von der Helligkeit des Sonnenlichtes über- strahlt wird. Nach mehreren Wochen jedoch können wir dieselbe Sterngruppe am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang bemerken. Die Sonne hat also ihre Stellung zu dieser Sterngruppe verändert. Während die Sterngruppe früher links, d. i. östlich von der Sonne, stand, steht sie jetzt rechts, d. i. westlich von ihr. Die Sonne hat sich eine ganze Strecke von W nach E bewegt, was eben nur an der Sterngruppe zu merken ist. Zugleich weicht sie bei dieser Be- weguug entweder nach X oder 8 vom Äquator ab. Weuu die Sonne es wie der Mond gestattete, die in ihrer Nähe stehenden Sterne zu sehen, so würde man bemerken, daß z. B. am 21. März ein be- stimmter Stern gleichzeitig mit der Sonne den Meridian durchschneidet. Am 22. März kulminiert der Stern 4 Minuten früher als die^ Sonne, weil sie um etwa 1° nach E zurückgeblieben ist. Zugleich weicht die Sonne auch ein wenig nach N. Sie schreitet täglich nach E um eine Strecke fort, die ungefähr so groß ist wie zwei Sonnenscheibendnrchmesser. Im Zeitraum eines Jahres beschreibt sie einen vollständigen Kreis (Et in Fig. 263), den man die Ekliptik >, d. i. Kreis der Finsternisse, nennt. i gr. ekleipsis = Verfinsterung; Finsternisse ereignen sich nur dann, wenn der Mond in oder nahe bei der Sonnenbahn steht.
   bis 10 von 328 weiter»  »»
328 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 328 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 5
2 4
3 3
4 6
5 12
6 2
7 193
8 3
9 1
10 10
11 0
12 5
13 0
14 0
15 2
16 7
17 5
18 15
19 19
20 0
21 139
22 3
23 2
24 19
25 10
26 3
27 3
28 32
29 5
30 7
31 2
32 0
33 1
34 12
35 3
36 2
37 22
38 24
39 4
40 0
41 6
42 3
43 5
44 7
45 36
46 3
47 2
48 4
49 25

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 11
2 0
3 42
4 5
5 2
6 15
7 0
8 9
9 9
10 0
11 3
12 58
13 1
14 1
15 3
16 82
17 26
18 0
19 26
20 0
21 81
22 3
23 13
24 7
25 4
26 0
27 53
28 28
29 15
30 29
31 0
32 3
33 2
34 3
35 4
36 0
37 3
38 7
39 1
40 3
41 7
42 15
43 5
44 2
45 29
46 7
47 2
48 13
49 17
50 22
51 16
52 3
53 0
54 10
55 0
56 2
57 2
58 0
59 1
60 9
61 7
62 1
63 0
64 6
65 4
66 1
67 0
68 5
69 2
70 32
71 4
72 4
73 0
74 2
75 7
76 8
77 50
78 2
79 3
80 2
81 165
82 8
83 5
84 8
85 7
86 4
87 6
88 0
89 0
90 1
91 7
92 94
93 9
94 1
95 2
96 4
97 3
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 277
1 222
2 36
3 75
4 42
5 68
6 635
7 208
8 20
9 164
10 84
11 315
12 131
13 121
14 479
15 6
16 48
17 124
18 150
19 124
20 150
21 127
22 5
23 8
24 436
25 361
26 111
27 9
28 131
29 271
30 81
31 66
32 602
33 423
34 604
35 147
36 227
37 7
38 267
39 212
40 116
41 27
42 80
43 127
44 159
45 156
46 34
47 457
48 54
49 45
50 101
51 131
52 393
53 275
54 318
55 112
56 40
57 169
58 91
59 378
60 91
61 219
62 69
63 18
64 71
65 132
66 174
67 271
68 118
69 21
70 316
71 174
72 107
73 86
74 65
75 88
76 246
77 94
78 651
79 63
80 168
81 754
82 79
83 691
84 35
85 7
86 339
87 302
88 56
89 164
90 306
91 129
92 22
93 97
94 317
95 898
96 223
97 111
98 99
99 113
100 315
101 388
102 127
103 100
104 378
105 82
106 72
107 225
108 19
109 562
110 142
111 69
112 87
113 218
114 103
115 22
116 22
117 72
118 49
119 722
120 20
121 233
122 279
123 111
124 116
125 81
126 111
127 302
128 27
129 192
130 278
131 328
132 71
133 789
134 245
135 270
136 553
137 139
138 88
139 384
140 112
141 86
142 357
143 113
144 67
145 145
146 10
147 20
148 86
149 70
150 51
151 170
152 179
153 396
154 80
155 135
156 206
157 155
158 61
159 433
160 416
161 64
162 4
163 7
164 335
165 145
166 241
167 48
168 62
169 53
170 83
171 153
172 82
173 224
174 112
175 323
176 143
177 239
178 204
179 93
180 328
181 5
182 238
183 873
184 277
185 106
186 127
187 51
188 891
189 15
190 2
191 78
192 61
193 822
194 86
195 185
196 141
197 113
198 124
199 269